Hat Airbnb 10 Jahre nach seiner Gründung seinen Zenit bereits überschritten? Ein neuer detaillierter Bericht erklärt, warum das Wachstum bröckelt.
Airbnb hat in seinen reifsten Märkten, Europa und den Vereinigten Staaten, den Höhepunkt erreicht. Dies ist eine der Hauptschlussfolgerungen eines neuen von Morgan Stanley veröffentlichten Berichts, der den wachsenden Wettbewerb von Booking und Expedia im Bereich der saisonalen Vermietungen aufzeigt. Die Studie basiert auf einer Umfrage unter 4000 Verbrauchern in den USA, Frankreich, Großbritannien und Deutschland.
Nach den Ergebnissen der Umfrage ist der Prozentsatz der Leute, welche die Dienste von Airbnb in den letzten 12 Monaten (bis Oktober 2018) genutzt haben, nur um zwei Punkte auf 27% gestiegen. 2017 stieg er um drei Punkte, verglichen mit acht Punkten im Jahr 2016. Die weiche Landung ist spürbar, zumal die Buchungsfrequenz um 10% pro Mitglied gesunken wäre, während sie in den letzten drei Jahren stabil geblieben war.
Wie lässt sich solch eine Verlangsamung erklären? Die Forscher von Morgan Stanley führen es auf drei Hauptgründe zurück: eine Markenbekanntheit, die in den untersuchten Regionen ihren Höhepunkt erreicht (86%), Fragen der Privatsphäre, Legalität und Sicherheit sowie die Konkurrenz von Online-Agenturen wie Booking und Expedia. 59% der Befragten nutzen OTAs (Online Reisebüros) zur Buchung von Reisen, einschließlich Hotelaufenthalten, aber auch alternativen Unterkünften.
Es überrascht nicht, dass Airbnb immer noch einen erheblichen Einfluss auf den Hotelsektor hat: 47% der Befragten ersetzten 2018 einen Hotelaufenthalt durch einen Airbnb-Aufenthalt. Die Befragten berichten auch, dass sie normalerweise OTAs für die Hotelbuchung verwenden und Airbnb für die Wahl von saisonalen Vermietungen.
Der Bericht weist jedoch darauf hin, dass "wir davon ausgehen, dass die Linien langfristig verblassen werden, da die Verbraucher wahrscheinlich Webseiten bevorzugen werden, welche die meisten Bestandshotels und alternativen Wohnungen anbieten." Aber 'Booking' zum Beispiel entwickelt sich bei der Buchungen von Wohnungen schneller als Airbnb bei der Hotelbuchung, wo es vertraulich bleibt. Zum 30. September 2018 kündigte die Gruppe 2.065 Millionen Wohneinheiten an, darunter 430.000 Hotels, Motels und Resorts sowie 1.635 Millionen Häuser, Wohnungen oder ähnliches.
Darüber hinaus stößt Airbnb in vielen Städten auf heftigen Widerstand der Hotels. Erst kürzlich haben Hotelverbände aus 30 Städten wie Rom, London, Buenos Aires, Barcelona und Tokio ein gemeinsames Manifest unterzeichnet, mit dem Ziel, "professionelle Betreiber, die ihre illegalen Aktivitäten verbergen, zu verbannen", was laut Gewerkschaft schätzungsweise mehr als 50% der Abrechnungen von Plattformen wie Airbnb ausmacht.
Laut Morgan Stanley wird Airbnb bis 2019 voraussichtlich 150 Millionen Übernachtungen in den USA, Frankreich, Großbritannien und Deutschland generieren. Im Jahr 2018 hätte die in 191 Ländern vertretene kalifornische Gruppe 140 Millionen Übernachtungen erreicht. Ziel ist es, bis zum Jahr 2028 eine Milliarde Nutzer pro Jahr zu erreichen.