Capri verlässt sich im Wesentlichen auf Marina Grande – das ist ihr Hauptanlaufhafen. Die Insel, die im Tyrrhenischen Meer schwebt und direkt vor der Sorrentiner Halbinsel liegt, gehört übrigens zur italienischen Region Kampanien. Viele Reisende aus Neapel, Sorrent und den umliegenden Küstenstädten, ob per Fähre, Tragflächenboot oder sogar Kreuzfahrtschiff, stoßen hier an – im Großen und Ganzen ist dies der primäre Zugang. Während der Hafen von Neapel ein massives Passagier- und Frachtaufkommen abwickelt, dreht sich bei Marina Grande fast alles um den Personenverkehr; ein kleiner Gütertransfer, der vornehmlich dem lokalen und touristischen Bedarf dient, schwingt da eben mit.
Mehrere Betreiber – SNAV, NLG, Caremar, Alilauro, Alicost – verbinden, und das auf überraschend vielfältige Weise, Marina Grande mit dem Festland sowie benachbarten Inseln. Je nach Schiffstyp variiert die Fahrt: Langsamere Boote brauchen bis zu 80 Minuten, Hochgeschwindigkeitsfähren schaffen Neapel in 20 bis 50 Minuten – in den meisten Fällen klappt das ganz zuverlässig. Interessanterweise sind diese Verbindungen das ganze Jahr über verfügbar, wobei vor allem von April bis Oktober verstärkt gereist wird. Dazu kommen Fahrzeiten: Etwa 20-25 Minuten nach Sorrent, rund 45 bis 80 Minuten nach Neapel und 50 bis 60 Minuten bis Amalfi.
Man sagt, dass Marina Grande jährlich über 2 Mio. Menschen passieren – wobei in den Sommermonaten wirklich das höchste Verkehrsaufkommen herrscht. An manchen verkehrsreichen Tagen im Sommer stolpert der Hafen förmlich an 10.000 ankommenden und abfahrenden Passagieren vorbei. Dabei können, wie es scheint, die exakten Zahlen von Jahr zu Jahr leicht schwanken, was dem ganzen Betrieb einen gewissen, fast charmanten, unvorhersehbaren Charakter verleiht.