DIE SIEBEN BELIEBTESTEN PASSAGIERHÄFEN ITALIENS

Chris Grad - Mar 10, 2025
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Italien liegt mal hier, mal dort – entlang des Tyrrhenischen, Adriatischen, Ionischen und Ligurischen Meeres erstreckt sich eine Küstenlinie von etwa 7.900 Kilometern Länge, in deren Mitte ein wirklich dichtes Häfenetz pulsiert. Man könnte sagen, dass die mediterrane Lage sozusagen eine natürliche Brücke zwischen Europa, Nordafrika und Asien bildet, und das macht, in den meisten Fällen, durchaus Sinn.

Laut den zuständigen Hafenbehörden gibt es hier über 50 wichtige Häfen – wobei rund 20 von ihnen als zentrale Handelsknoten gelten. Jahr für Jahr werden in diesen Häfen mehr als 63 Millionen Menschen abgefertigt – darunter sind nicht nur Fährreisende, sondern auch Kreuzfahrtgäste, von denen etwa 9 Millionen direkt an Bord für eine Kreuzfahrt einchecken. Tourism Review bringt die Zahlen zusammen und zeigt, welche italienischen Häfen am häufigsten genutzt werden.

Hafen Messina (IT MSN)

Messinas Hafen, oft als das „Tor zu Sizilien“ bezeichnet, liegt an der Nordostküste der Insel, direkt entlang der Straße von Messina. Im 21. Jahrhundert – allgemein gesprochen – hat seine strategisch günstige Lage, nur einen kurzen Sprung vom italienischen Festland entfernt und gleichzeitig als Sprungbrett zu beliebten Zielen wie Taormina und dem beeindruckenden Ätna dienend, zu einem deutlichen Boom im Kreuzfahrtverkehr geführt, der die Region nachhaltig beeinflusst hat. Vorwiegend fungiert der Hafen als Zwischenstopp für Mittelmeerkreuzfahrten und zieht Besucher an, die mit Neugier die vielfältige Natur und reiche Kultur Siziliens, mal ganz intensiv, mal in kleinen Entdeckungsrunden, erleben möchten.

Mit etwa 10 Millionen Passagieren pro Jahr gehört er zu den führenden Häfen Italiens im Passagierverkehr. Zudem wickelt er jährlich rund 3 Millionen Fahrzeuge und Lkw ab – teils über Fährverbindungen – was den vielseitigen Charakter dieses Verkehrsknotenpunkts unterstreicht.

Villa San Giovanni Hafen (IT VSG)

Villa San Giovanni, der Hafen in Kalabrien an der Straße von Messina, wird nicht einfach als klassischer Kreuzfahrthafen gesehen. Vielmehr zählt er – fast wie aus dem Bauch heraus – als ein zentraler Fährknotenpunkt, der das italienische Festland mit Sizilien verbindet. Im Vergleich zu riesigen Hafenanlagen in Neapel, Venedig oder Civitavecchia (also quasi in Rom) findet hier kaum klassischer Kreuzfahrtverkehr statt. Stattdessen liegt der Schwerpunkt auf dem Fährbetrieb zwischen Villa San Giovanni und Messina, einer Verbindung, die eher im Hintergrund glänzt.

Die Lage des Hafens an der schmalsten Stelle der Straße von Messina verleiht ihm einen besonderen Vorteil – man könnte sagen, hier entsteht eine der belebtesten Seerouten in Italien, und zwar genau zwischen Villa San Giovanni und Messina. Caronte & Tourist, der Hauptakteur vor Ort, zieht mit rund 54 Fährverbindungen pro Tag über 368 Abfahrten in der Woche an die Zahl. Das sorgt für einen nahezu ununterbrochenen Service, denn die Boote fahren, ob bei Tageslicht oder in später Nachtstunde, im Schnitt alle 20 bis 30 Minuten – was, je nach Schiffstyp und den gerade herrschenden Wetterbedingungen, die Fahrtzeit auf 20 bis 25 Minuten bringt.

Hafen von Neapel (IT NAP)

Der Hafen, den viele einfach Napoli nennen, liegt mitten im Golf von Neapel – direkt im belebten Stadtzentrum. Er gehört zu den größten Seehäfen Italiens und fungiert gleichzeitig als ein lebhafter Drehkreuzpunkt im Mittelmeerraum. Sehenswürdigkeiten wie der schroffe Vesuv und die ehrwürdige, UNESCO-anerkannte Altstadt von Neapel befinden sich ganz in der Nähe, was dem Ort einen zusätzlichen Charme verleiht.

Dieser Hafen ist außerdem fester Bestandteil des transeuropäischen Verkehrsnetzes TEN-V – ein Fakt, der ihm einen wichtigen Platz im europäischen Verkehrssystem sichert. Eigentlich zählen nur sehr wenige Häfen im Mittelmeer dazu, dass sie mit den Anforderungen der größten Kreuzfahrtschiffe mithalten können. Zugleich dient er als Ausgangspunkt für diverse Mittelmeerkreuzfahrten und liegt, was Passagier- und Frachtzahlen angeht, regelmäßig an der Spitze der italienischen Häfen. So bleibt er ein zentrales Element für den Kreuzfahrttourismus.

Hier kommt Neapel selbst ins Spiel: Zusammen mit Salerno rechnet man im Jahr 2024 allgemein damit, dass der Hafen etwa 9 Millionen Passagiere abfertigen wird – eine Zahl, die wirklich beeindruckend wirkt. Letztlich verleihen all diese Faktoren dem Hafen von Neapel seine gewaltige Bedeutung im maritimen Netzwerk.

Marina Grande von Capri (IT CPR)

Capri verlässt sich im Wesentlichen auf Marina Grande – das ist ihr Hauptanlaufhafen. Die Insel, die im Tyrrhenischen Meer schwebt und direkt vor der Sorrentiner Halbinsel liegt, gehört übrigens zur italienischen Region Kampanien. Viele Reisende aus Neapel, Sorrent und den umliegenden Küstenstädten, ob per Fähre, Tragflächenboot oder sogar Kreuzfahrtschiff, stoßen hier an – im Großen und Ganzen ist dies der primäre Zugang. Während der Hafen von Neapel ein massives Passagier- und Frachtaufkommen abwickelt, dreht sich bei Marina Grande fast alles um den Personenverkehr; ein kleiner Gütertransfer, der vornehmlich dem lokalen und touristischen Bedarf dient, schwingt da eben mit.

Mehrere Betreiber – SNAV, NLG, Caremar, Alilauro, Alicost – verbinden, und das auf überraschend vielfältige Weise, Marina Grande mit dem Festland sowie benachbarten Inseln. Je nach Schiffstyp variiert die Fahrt: Langsamere Boote brauchen bis zu 80 Minuten, Hochgeschwindigkeitsfähren schaffen Neapel in 20 bis 50 Minuten – in den meisten Fällen klappt das ganz zuverlässig. Interessanterweise sind diese Verbindungen das ganze Jahr über verfügbar, wobei vor allem von April bis Oktober verstärkt gereist wird. Dazu kommen Fahrzeiten: Etwa 20-25 Minuten nach Sorrent, rund 45 bis 80 Minuten nach Neapel und 50 bis 60 Minuten bis Amalfi.

Man sagt, dass Marina Grande jährlich über 2 Mio. Menschen passieren – wobei in den Sommermonaten wirklich das höchste Verkehrsaufkommen herrscht. An manchen verkehrsreichen Tagen im Sommer stolpert der Hafen förmlich an 10.000 ankommenden und abfahrenden Passagieren vorbei. Dabei können, wie es scheint, die exakten Zahlen von Jahr zu Jahr leicht schwanken, was dem ganzen Betrieb einen gewissen, fast charmanten, unvorhersehbaren Charakter verleiht.

Hafen von Olbia (IT OLB)

Olbia liegt an Sardiniens rauer Nordostküste und spielt im Mittelmeer eine ziemlich zentrale Rolle – man könnte sagen, hier treffen sich wichtige maritime Wege. Gleichbei, direkt in der Nähe dieses schimmernden Reiseziels, der Costa Smeralda, hat sich der Hafen seinen charmanten Spitznamen "Tor zur Costa Smeralda" verdient. Die Lage macht ihn fast unverzichtbar, gerade weil Luxus und Exklusivität hier so eng beieinander liegen.

Jährlich ziehen über 3,5 Millionen Menschen durch diesen Hafen – einer der lebhaftesten Sardiniens, der als Verbindung zwischen der Insel und dem italienischen Festland dient. Das Hauptterminal, das für rund 6.000 Passagiere pro Tag ausgelegt ist, bietet Platz für unterschiedlichste Schiffe: RoRo-Passagierschiffe, Fähren und sogar Kreuzfahrtschiffe. Die modernen Anlagen, die hier bereitstehen, um verschiedenen Bootstypen gerecht zu werden, zeigen, dass Flexibilität und Fortschritt Hand in Hand gehen.

Mit bis zu 25 Fahrten in der Woche – zwischen fünf und sieben Stunden lang – erreicht man so zahlreiche italienische Häfen, vor allem Civitavecchia, das nahe Rom liegt. Besonders im Sommer legen Kreuzfahrtschiffe an und starten ihre Abenteuer durchs Mittelmeer. Insgesamt wirkt der Hafen von Olbia lebendig und vielseitig, und man spürt förmlich, wie er die maritime Identität Sardiniens prägt.

Hafen Piombino (IT PIO)

Piombino ist eine Küstenstadt in der Provinz Livorno in der Toskana, die eng mit ihrem Hafen verbunden zu sein scheint – dieser spielt eine ziemlich zentrale Rolle. Man kann sagen, dass der Hafen direkt dort liegt, wo sich das Ligurische und das Tyrrhenische Meer treffen; so öffnet er buchstäblich den Weg in das Toskanische Archipel – vor allem zur Insel Elba, die oft besonders hervorgehoben wird. Gleichzeitig führt er zu anderen interessanten Zielen wie Korsika und Sardinien, weshalb er in vielen Gesprächen nicht selten als das „Tor zu Elba“ bezeichnet wird, was ihm auch den Ruf als einer der geschäftigsten Häfen der Region verleiht.

Unweit des Hafens erstreckt sich zudem der Nationalpark Toskanischer Archipel – ein Fleck, der wegen seiner natürlichen Schönheit und der erstaunlichen Vielfalt immer wieder ins Auge fällt. Nebenbei sei erwähnt, dass der Hafen auch Bestandteil des renommierten europäischen Verkehrskorridors TEN-V (Transeuropäisches Verkehrsnetz) ist, der im Großen und Ganzen als wichtige Lebensader für den interkontinentalen Verkehr gilt.

Hafen Ischia (IT ISH)

Ischia Porto liegt rund dreißig Kilometer von Neapel entfernt – an der Nordostküste einer Insel, die sich als größte phlegräische Erscheinung im Tyrrhenischen Meer zeigt. Man entdeckt hier einen natürlichen Hafen, der seinen Ursprung in einem alten Vulkankrater hat, und daneben schmiegt sich der Lago del Borgo an, den manche auch Lago de' Bagni nennen. Im Jahr 1854 ließ König Ferdinand II. von Sizilien den Hafen für den Meereinstieg freigeben, was langfristig den runden Hafen mit einer Fläche von etwa 100.000 Quadratmetern entstehen ließ.

Wer die Insel besucht, der verpasst Ischia Porto gar nicht – es verbindet auf fast beiläufige Weise historischen Charme mit einem lebhaften, modernen Treiben. Dieser Hafen, der zugleich das wichtigste Tor zu Ischia darstellt, wickelt sowohl touristische Ströme als auch Handelsverkehr ab. Ganzjährig gibt es Verbindungen nach Neapel – etwa über Molo Beverello und Calata Porta di Massa – und auch nach Pozzuoli. Zwischen Mai und September kommen dann zusätzlich saisonale Fährverbindungen zu Zielen wie Capri, Sorrent, Positano, Amalfi und Salerno ins Spiel.

Außerdem locken die berühmten Thermalbäder der Insel Besucher aus aller Welt an; gleich daneben thront die alte Festung Castello Aragonese, eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten, die Ischias reiche Geschichte lebendig werden lässt.

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