BundesForum stellt Studie mit erstaunlichen Ergebnissen vor
Berlin. 2008 haben die Deutschen 12 Milliarden Euro für Kinder- und Jugendreisen ausgegeben. Das sind mehr als 1/8 der weltweiten Ausgaben von 91 Milliarden Euro in diesem Bereich, sagte am Dienstag, 8. 12., der Vorsitzende des BundesForum Kinder- und Jugendreisen, Ansgar Drücker, bei der Vorstellung einer Studie zu diesem Thema während einer Pressekonferenz im Deutschen Kinderhilfswerk in Berlin. „Damit sind die Deutschen nicht nur generell Reiseweltmeister, sondern auch bei Kindern und Jugendlichen.“ Insgesamt haben die Deutschen mehr als 76,3 Millionen Reisen mit einer Dauer von fünf Tagen und mehr unternommen, führte der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Technologie, Ernst Burgbacher, MdB, aus. Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene bis 26 Jahre führten über 22,5 Mio. Urlaubsreisen durch. „Das sind knapp 30 Prozent aller Reisen. Außerordentlich hoch ist auch die Reiseerfahrung und Reiseintensität bei Jugendlichen im Alter von 14 bis 17 Jahren. Sie liegt im Schnitt bei 82,2 %.“
Hierzu Ernst Burgbacher: „Kinder- und Jugendreisen sind ein bedeutendes touristisches Segment mit enormen wirtschaftlichen Entwicklungspotentialen. Ich freue ich mich daher ganz besonders, dass die von meinem Haus geförderte Studie „Deutsche Kinder- und Jugendreisen 2008“ zukunftsweisende Ergebnisse enthält.“ Die World Tourism Organization (UNWTO) geht davon aus, dass der Marktanteil von Kindern und Jugendlichen im Tourismus in Zukunft über 20 Prozent liegt wird. Die UNWTO sieht deshalb in diesem Bereich einen „hungrigen“ Zukunftsmarkt. Ernst Burgbacher: “Ich bin sicher, dass diese fundierte Datenlage der Erhöhung des wirtschaftlichen Erfolges in allen Teilen des Kinder- und Jugendreisens in ganz Deutschland dienen wird.“
Die Studie beinhaltet nach den Worten der Projektleiterin Ritva K. Gleu „aktuelle Daten zu Struktur und Volumen von Kinder- und Jugendreisen. Damit wird die unbestritten hohe Wertschätzung in der Gesellschaft unterstützt.“ Danach verreisen 82 % aller Jugendlichen, auch wenn sich die Dauer von Kinder- und Jugendreisen immer weiter verkürze. Damit sei die Reiseintensität im welt- und europaweiten Vergleich sehr hoch. Die Analysen beruhten auf Zahlen des Instituts für Tourismus- und Bäderforschung in Nordeuropa in Kooperation mit der Christian-Albrechts- Universität Kiel. Sie stellen eine Sonderauswertung der Reiseanalyse durch die Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen dar. Weitere Zahlen hat die Arbeitsstelle Kinder- und Jugendhilfestatistik des Deutschen Jugendinstitutes München und der Technischen Universität Dortmund zugeliefert. Danach sind die öffentlich geförderten Kinder- und Jugendreisen rückläufig. In die Studie eingegangen sind auch Zahlen des Deutschen Jugendherbergswerkes sowie zahlreicher nicht-organisierter Kinder- und Jugendunterkünfte, ausgewertet durch die Betreiber der Datenbank GrukiD Gruppenunterkünfte in Deutschland aus Remagen.
Das BundesForum arbeitet mit dem DKHW Deutschen Kinderhilfswerk z.B. bei dem Projekt Qualitätsmanagement Kinder- und Jugendreisen für Veranstalter „Sicher Gut!“ zusammen, das u.a. vom BMFSFJ Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend unterstützt wird, wie der DKHW-Pressesprecher Michael Kruse bei der Pressekonferenz sagte.
Das BundesForum Kinder- und Jugendreisen wurde 1997 in Mannheim zur Qualitätssicherung und Qualitätssteigerung gegründet. Dem bundesweiten Dachverband gehören über 80 Mitglieder und Partner an. Sie alle halten sich an dessen Leitsätze und Qualitätskriterien.
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