Vor seinem Sieg am 25. Januar, sprach der neue Ministerpräsident von Griechenland über die Reformen, welche seine Partei Syriza, in Bezug auf den griechischen Tourismus anwenden will. Laut Alexis Tsipras, der neuen PM, ist der Tourismus einer der Grundpfeiler des wirtschaftlichen Wiederaufbaus des Landes.
Der Tourismus wird durch ein neues Superministerium, dem Ministerium für Finanzen, Infrastruktur, Transport und Tourismus geregelt. Die Bedeutung der Tourismusbranche stellt einen Großteil der griechischen Wirtschaft (17% des BIP) dar und die linke Syriza Partei hat deswegen Vorschläge für neue Maßnahmen im Wahlkampf bereitgestellt.
Einer der Pläne ist es, kleine und mittlere Unternehmen, welche tourismusbezogenen Dienstleistungen anbieten, zu unterstützen. Das ist einer der wichtigsten Punkte des Syriza Programmes. Das bedeutet, die Verringerung der Rolle der großen "all inclusive" Hotelkomplexe. Diese Resorts, mit einer signifikanten Präsenz in Attika und dem Peloponnes, sind sehr beliebt unter den Touristen, die Kosten im Voraus bezahlen und nicht an den lokalen Restaurants und Entertainment-Anbietern interessiert sind. Deswegen sind diese Resorts eine Katastrophe für die lokalen Unternehmen.
Herr Tsipras sagte: "Wir wollen nicht die aktuellen gesättigten Modelle der intensiven Nutzung des Tourismus weiterführen. (...) Für uns ist der Tourismus in erster Linie eine Frage der lokalen Gemeinschaften, welche mit ihm leben und atmen."
Die "All-Inclusive" Hotel-Resorts haben einen Aufschwung nach der Krise von 2008 erhalten. Nach Schätzungen der SETE, dem Verband des griechischen Tourismus, entreißen Unterhaltungs-Lebensmittel und Getränkepreise in den Resorts im Jahr 250.000.000€ aus der Hand von kleinen Restaurants, Bars und Cafés. Der Fokus auf kleine Unternehmen und auf den lokalen Tourismus könnte zu einer Senkung der Mehrwertsteuer oder einer Anpassung der Schulden dieser kleinen Tourismusunternehmen führen.
Laut SETE waren von 210 Hotels der 4-Sterne und 5-Sterne-Kategorie (das entspricht 2,2% aller Hotels in Griechenland) 54.705 Zimmer in All-Inclusive-Paketen während des Sommers 2014 ausverkauft.
Ein weiterer Punkt auf dem neuen Plan ist Ökologie. Die Partei will die griechischen Naturerben betonen. "Unsere unvergleichliche Natur ist ein Wettbewerbsvorteil", sagte Herr Tsipras. Öko-Tourismus wäre etwas, was mit dem medizinischen und Kulturtourismus entwickelt werden könnte, um die touristische Saison zu verlängern.
Im Bereich Verkehr hat Syriza an die Schaffung einer öffentlichen Fährgesellschaft, die Wiedereinführung einer nationalen Fluggesellschaft und die Schaffung eines intermodalen Verkehrssystems in Griechenland gedacht.
Griechenland muss 240.000.000.000€ in Form von Darlehen zurückzuzahlen. Im Jahr 2014 hat das Land rund 21,5 Millionen Besucher (+ 20%) mit einem erwarteten Umsatz von € 14000000000 begrüßt.