Vietnam startete 2025 mit einem unerwarteten Schwung im Tourismussektor. Schon im ersten Quartal strömten insgesamt etwa sechs Millionen ausländische Besucher ins Land – was einem Zuwachs von rund 29,6 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die Nationale Tourismusbehörde betont, dass dies der höchste Wert für den Zeitraum von Januar bis März jemals wurde. Erstaunlich genug steigt diese Zahl um 134 % im Vergleich zum ersten Quartal 2019, dem Niveau vor der Pandemie, was den Erfolg zusätzlich unterstreicht.
Wachstumstreiber der wichtigsten Herkunftsmärkte
Ein genauerer Blick auf die Herkunftmärkte zeigt, dass internationale Besucher eine zentrale Rolle spielen. Zunächst fällt China auf, das mit 1,58 Millionen Arrivierten starch anführt – ein Anstieg von etwa 78,3 % im Vergleich zum Vorjahr. Kurz nach China rangiert die Republik Korea, die rund 1,26 Millionen Gäste melden konnte. Gleichzeitig tragen auch Taiwan (China), die USA, Japan, Australien und Indien wesentlich dazu bei, die Liste der Top-Ten-Märkte zu komplettieren. Interessanterweise haben auch einige südostasiatische Länder kräftig zugelegt: In Kambodscha stiegen die Besucherzahlen um 105,6 %, während die Philippinen einen Zuwachs von ca. 95,1 % verzeichnen konnten. Auch Laos meldete rund 52,7 % mehr Ankünfte – Indonesien und Thailand folgten mit moderateren Pluswerten von 6,9 % und 4,7 %.
Visapolitik treibt den Boom an
Unbestritten wirkt auch die Visapolitik als einer der entscheidenden Faktoren. Die Nationale Tourismusbehörde führt die beeindruckenden Zahlen unter anderem auf strategische politische Maßnahmen zurück – namentlich auf die Regierungsresolution 11/NQ-CP. Diese Regelung, die vom 1. März bis zum 31. Dezember 2025 gilt, wurde im Rahmen des Konjunkturprogramms für Tourismusentwicklung 2025 ins Leben gerufen und beinhaltet eine kurzfristige Visumbefreiung für Bürgerinnen und Bürger aus Polen, der Tschechischen Republik und der Schweiz. Erste Ergebnisse dieser Maßnahme lassen bereits auf einen kontinuierlichen Anstieg der Besucherzahlen aus diesen europäischen Märkten schließen – ein Umstand, der generell als vielversprechend betrachtet wird.
Ein mehrgleisiger Ansatz für Tourismuswachstum
Neben der Visumbefreiung profitierte der Tourismussektor auch von einer Vielzahl weiterer Impulse. Förderprogramme, spontane Marketingaktionen und die stetige Verbesserung touristischer Angebote wurden auf den Weg gebracht, um Vietnam zu einem ansprechenderen und leichter zugänglichen Ziel für Reisende weltweit zu machen. Insgesamt zeigt sich hier ein breit gefächerter Ansatz, bei dem selbst kleine Optimierungen zur großen Wirkung beitragen können. Die Nationale Tourismusbehörde ist zuversichtlich, dass diese kombinierten Maßnahmen das ambitionierte Ziel unterstützen, bis Ende 2025 zwischen 22 und 23 Millionen ausländische Besucher im Land zu begrüßen.