Cyberangriffe treffen den Tourismussektor heute besonders hart – wie Group‑IB im Bericht „Cybercrime Trends 2025“ feststellte, gehört diese Branche quasi zu den Lieblingszielen der Cyberkriminellen. Die Untersuchung zeigt, dass Betrugsmaschen aller Art existieren – von Anlagebetrug und romantischer Abzocke über gefälschte Lieferdienste bis zu getäuschtem technischen Support und Lotteriebetrug. Im Jahr 2024 fanden sich über 200.000 betrügerische Angebote, was einem Anstieg um rund 22 % entspricht; merkwürdigerweise waren fast 39 % davon speziell auf den Tourismussektor zugeschnitten.
80.000 Phishing-Websites wurden im gleichen Jahr entdeckt – auch hier sieht man einen Zuwachs von etwa 22 % im Vergleich zum Vorjahr. Diese Seiten kopieren das Aussehen bekannter Marken und Dienste, sodass sowohl Verbraucher als auch Fachleute zum Preis gegeben werden, denn dahinter steckt oft das Ziel, persönliche oder finanzielle Informationen abzuschöpfen. Kürzlich etwa warnte Microsoft vor einer Phishing-Attacke, bei der Hacker sich als Booking.com ausgaben, um ahnungslose Hotelbetreiber in die Irre zu führen.
Interessanterweise entfallen 57,6 % dieser Phishing-Websites auf Reiseangebote – der alte Kontinent steht hier ganz oben auf der Zielscheibe. Gerade jetzt, wo die Ferienzeit näher rückt, eskaliert die Zahl der Phishing-Versuche merklich; man könnte sagen, die Bedrohung nimmt in den wärmeren Monaten noch einmal deutlich zu.
Zudem zeigt sich, dass Europa nicht allein leidet: In Lateinamerika richten etwa 40,9 % der Phishing-Versuche ihren Fokus auf den Tourismussektor. Im Gegensatz dazu zählen Nordamerika, der asiatisch-pazifische Raum, der Nahe Osten und Afrika nicht zu den fünf am stärksten betroffenen Regionen. Generell hebt der Bericht hervor, dass Cyberkriminelle vermehrt auf KI-basierte Deepfake-Technologien setzen – eine Methode, die es ihnen ermöglicht, Identitäten nachzuahmen und Sicherheitsbarrieren zu umgehen, um an sensible Daten zu gelangen. Insgesamt macht diese Entwicklung deutlich, dass die Tourismusbranche auch in Zukunft ein hochbrisantes Ziel bleibt.