In diesen 8 Tagen scheint China richtig in Fahrt zu kommen – man berichtet von 501 Mio. Reisen, was in etwa 5,9 % mehr sind als noch letztes Jahr. Gleichzeitig kletterten die Gesamtumsätze auf rund 677 Mrd. Yuan (das entspricht etwa 93 Mrd. US-Dollar), was im Großen und Ganzen auch so um 7 % höher liegt.
Man merkt, dass die Leute wieder richtig auf das immaterielle Kulturerbe setzen – das wurde in fast allen Regionen des Landes intensiv ausgelotet. Tempelfeste, Löwentänze, englische Lieder und Tänze (ja, das geht tatsächlich!), Drachentänze und bunte Laternenausstellungen werden inszeniert – und das alles, um möglichst viele Bürger und neugierige Touristen an den Aktivitäten teilhaben zu lassen. Theaterstücke, vor allem die traditionelle Oper, ziehen die Massen in die lebhafte, fast schon chaotische Welt der Aufführungen.
Auch Museen erleben in dieser Zeit einen unerwarteten Besucheransturm. Das Palastmuseum, das Shaanxi History Museum, das Sanxingdui Museum und weitere kulturelle Anlaufpunkte verzeichnen hohe Besucherzahlen – bemerkenswert, wenn man bedenkt, dass Ausstellungen rund ums Neue Jahr so richtig im Trend liegen. Man kann fast sagen, dass sich die Leute gern an den kulturellen Schätzen laben, immer wieder, wenn die Feiertage anstehen.
Eis- und Schneetourismus bleibt gern ein Dauerfavorit während der Festtage. Nationale Skigebiete wie Yabuli und Altay verzeichnen zunehmend Zulauf, während in Regionen wie Hubei, Jiangxi, Zhejiang und anderen ganz südländische Winterabenteuer – also Eis- und Schneeaktivitäten – frischen Wind in den sonst eher ruhigen Tourismusmarkt bringen. So erweckt selbst der kühle Winter in Südchina wieder eine ganz besondere Atmosphäre.
Zudem schaut man ja vermehrt in den Süden: Was man vielleicht als einst „kalte“ Reiseziele bezeichnete – etwa Hainan, Guangxi und Yunnan – zieht heute Touristen an, die sich einfach etwas warmere Gefilde wünschen, in den meisten Fällen, wie man sagen könnte.
Die Nächte bieten ihr eigenes Spektakel: Es gibt zahlreiche kulturelle Highlights, die abends ins Auge springen. So sorgt beispielsweise die Lichtshow „Pingyao Shengjing“ in Shanxi, die beeindruckende „Fischlaternen“-Ansicht bei Huangshan in Anhui, oder die nächtliche Kreuzfahrt „Jiangnan Qili“ in Zhouzhuang, Jiangsu, zusammen mit der bunten „Laternenwelt“ in Zigong, Sichuan, für ein unvergessliches Erlebnis – das Publikum kann einfach nicht genug davon kriegen.
Parallel wächst auch der Markt für internationale Besucher stetig. Allgemein gesagt, tragen Maßnahmen wie der Wegfall der Transitvisumpflicht und erleichterte Zahlungsoptionen wesentlich dazu bei, dass China noch attraktiver wird. Solche Events wie das Frühlingsfest, bunte Laternenfeste, Ausstellungserlebnisse rund ums immaterielle Kulturerbe und traditionelle Opernaufführungen haben sich inzwischen als absolute Anziehungspunkte für ausländische Touristen etabliert – was wiederum den Einfluss der traditionellen chinesischen Kultur sichtbar verstärkt.